Howa 1500 Super Lite: Japanisches Leichtgewicht im Test (2024)

Das Gewicht spielt bei Jagdwaffen eine immer größere Rolle. Die Howa 1500 Super Lite bringt gerade etwas über zwei Kilogramm auf die Waage. Aber was kann diese Büchse noch?

Howa – eine japanische Marke, die immer wieder für Aufsehen sorgt, gerade im internationalen, jagdlichen Bereich. Im Jahr 1907 gegründet, stellt das Unternehmen Howa Machinery zivile und militärische Schusswaffen her. Ein anderes Feld sind Werkzeugmaschinen und Baugeräte. Was den Bereich der Waffen angeht, so gelang dem Unternehmen mit Hauptsitz in Kiyosu in der Präfektur Aichi im Jahr 1979 ein großer Wurf mit der Einführung der Howa 1500. Sowohl Jäger als auch Behörden nutzen diesen Repetierer, der nach wie vor gebaut und in vielen verschiedenen Versionen angeboten wird. Eines der neuesten Modelle ist die Howa 1500 Super Lite. Auf der IWA 2024 vorgestellt, zeichnet sich der Großhändler Waimex für den Vertrieb verantwortlich. Aber was unterscheidet dieses Modell von anderen?

© Alexander Losert

Die Daten der Howa 1500 Super Lite

Das Gewicht ist wohl das größte Argument, das ins Feld geführt wird, wenn es um die Howa 1500 Super Lite geht. Exklusiv bei Waimex erhältlich, ging es darum, eine möglichst leichte Waffe zu schaffen. Das Ziel von unter zwei Kilogramm erreichte der Importeur Waimex nicht – obwohl sie an allen möglichen Stellen sparten und etwa auch die Kammergriffkugel aushöhlten. Am Ende liegt die Waffe bei 2084 Gramm. Aber es sind andere Details, die mehr ins Auge fallen. Die Gesamtlänge liegt bei unter einem Meter, was den Repetierer kompakt macht. Auf den Lauf entfallen bei der Länge 20 Zoll, wobei das Mündungsgewinde schon ab Werk dazu gehört. Angeboten wird die japanische Büchse nur in zwei Kalibern: .308 Winchester und 6,5 Creedmoor. Am Schaftende findet sich ein sogenannter Limbsaver, der den Impuls des Rückstoßes auffangen soll. Denn es gilt zu beachten, was man „alten Hasen“ sicherlich nicht sagen muss, dass bei geringerem Gewicht der Waffe der Rückstoß natürlich stärker ausfällt und anderweitig kompensiert/abgemildert werden muss. Das ist an dieser Stelle gut gelöst worden. Was den Schaft selbst angeht, so stammt dieser aus den USA von der Firma Stocky´s aus Florida. Ein von Hand laminierter Carbonschaft wird hier verbaut. Durch das „Laminat“ zeigt sich der Schaft griffig und führig, zumal der Kolbenhals sehr schlank ausfällt. Zwei Farben stehen zur Auswahl, nämlich einmal „Sponge Blob“ und zum anderen „Grey Webbing“. Hier setzt Howa auf Modernität. Ansonsten fällt der Rest der Büchse klassisch aus. Ein 3-Schuss-Kunststoffmagazin sorgt für die Versorgung mit Patronen, die 3-Stellungssicherung sitzt an der rechten Seite und der Verschluss verriegelt mittels Warzen in der Systemhülse, die schon Bohrungen für eine Montage aufweist. Hinzu kommen noch zwei Riemenbügelösen. Alles in allem eine wertige Waffe, die den Preis von 1.734 Euro (UVP) gerechtfertigt erscheinen lässt. „Wir denken, dass wir mit dieser Waffe eine gute Alternative auf den Markt bringen. Besonders für Jägerinnen, die nächtliche Pirsch auf Schwarzwild mit Vorsatztechnik und für die Jagd im Gebirge. Die ersten Rückmeldungen fallen positiv aus. Besonders freut uns, dass Berufsjäger in der Howa SuperLite ein leichtes und praktikables Werkzeug für deren Arbeit sehen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir diese Büchse von Howa exklusiv anbieten können“, sagt Hubert Bodächtel, Vertriebsleiter bei Waimex.

© Alexander Losert

Auf dem Schießstand mit der Howa

Nach der ersten Begutachtung ging es auf einen nahegelegenen Schießstand. Mittels EAW-Montage kam ein Noblex-Zielfernrohr auf die Picatinny-Schiene und ein Aimsport Triton-Schalldämpfer No.41 auf das Mündungsgewinde (1/2-28-UNF). Schon lag die Waffe wieder über den avisierten zwei Kilogramm Gewicht, doch zeigte sich das Paket durch die kurze Bauweise der Büchse als nahezu perfekt ausgewogen. Vom Bullbag aus sollte die Super Lite zeigen, was sie kann, also sitzend aufgelegt geschossen. Vom System angesiedelt zwischen dem Howa Mini-Action- und dem Standard-Short-Action-System fiel die Wahl auf eine Waffe im Kaliber .308 Winchester, weil es das meist genutzte ist. Alle Laborierungen verdaute die Büchse gut. Der Abzug zeigte eine gute Charakteristik und der Schuss brach glasklar. Der Repetierer kam gut in die Schulter. Der Schalldämpfer versah klaglos seine Arbeit und zeigte erst nach mehreren Schuss das bekannte Flimmern. Was die Streukreise anging, so waren die beiden besten Laborierungen die Brenneke TUG (9,5 gr) und die GM (Geschossmanufaktur) Splinter Tip (7,8 gr) mit 17 respektive 21 Millimeter aus einer 5-Schuss-Gruppe. Die Waffe bzw. das gesamte Paket überzeugte.

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Abschließendes Fazit

Die Leistungen der Waffe konnten überzeugen. Die Streukreise waren gut, egal mit welcher Laborierung. Der Kolbenhals war schon fast zu schmal, selbst für jemanden mit vergleichsweise kleinen Händen. Die Abzugscharakteristik war gut, auch lief der Verschluss sauber in der Hülse, wobei aber an der einen oder anderen Stelle ein Tropfen Öl sicherlich nicht schaden würde, um die Gängigkeit zu erhöhen. An Glas und Schalldämpfer gab es nichts zu beanstanden. Ein klares Bild respektive ein ausreichender Dämpfungswert von knapp 30 dB standen zu Buche. Die Howa 1500 Super Lite kam mit der Munition zurecht und zeigte sich auch ansonsten führig. Wer nach einer modernen Waffe in einem futuristischen Look für die Bergjagd, die Pirsch oder sonstige jagdliche Aktivitäten sucht, der kann hier beruhigt zugreifen. Der Preis geht für die Leistung voll in Ordnung, zumal der Kunde ein wahres Leichtgewicht erhält. Die Verwendung eines Schalldämpfers sei aber empfohlen. Einzig bei der Kaliberpalette gilt es Abstriche zu machen, was etwas schade ist. In diesem Sinne: „Seiko sh*ta kari“ – zu Deutsch „Erfolgreiche Jagd“.

Die technischen Daten der Howa 1500 Super Lite

Gesamtlänge: 98,5 cm

Gewicht: 2084 g

Lauflänge: 20 Zoll

Gewinde: 1/2-28 UNF

Kaliber: .308 Winchester

Magazin: 3-Schuss-Kunststoffmagazin

Schaft: Handlaminierter Carbonschaft mit Limbsaver

Howa 1500 Super Lite: Japanisches Leichtgewicht im Test (2024)
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Author: Catherine Tremblay

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